[ A ]
Adspektprostitution
Von lat. "adspectus" = Anblick. Vorfьhren sexueller Handlungen in Bordellen,
Striptease-Bars, Peepshows oder Live-Shows. Die Zuschauer lassen sich
zunдchst nur anregen. Zur sexuellen Befriedigung kommt es erst spдter. Die
Darsteller solcher Vorfьhrungen bezeichnen sich selbst als erotische
Schauspieler.
Aphrodisiaka
Bezeichnung fьr alle Mittel, die den Geschlechtstrieb anregen und die Potenz steigern.
Abgeleitet vom Namen der griechischen Gцttin Aphrodite (im alten Rom Venus
genannt), Schutzgцttin der Liebenden. Aphrodisiaka und Rezepte fьr
aphrodisische Speisen und Getrдnke seit Jahrtausenden in fast allen
Kulturen der Menschheit. Auch vielen Nahrungsmitteln - z.B. Austern,
Sellerie, Eier, Kaviar - sagt man seit langer Zeit aphrodisische Kraft
nach. Eines der дltesten Aphrodisiaka ist Alkohol, der in geringen Mengen
zu sich genommen tatsдchlich die Lust auf Sex und auch die Potenz
steigert. ЬbermдЯig viel Alkohol dagegen bewirkt genau das Gegenteil und
fьhrt oft sogar zur zeitweiligen Impotenz. Was an Aphrodisiaka heutzutage
im Handel angeboten wird, ist in seiner Wirkung durchweg eher mдЯig,
schadet aber nicht. Im Gegensatz dazu gilt die spanische Fliege, ein seit
Jahrhunderten bekanntes Aphrodisiakum, als nicht ungefдhrlich.
arabisch / persisch / China-Bad
Bezeichnung fьr eine bestimmte aus dem asiatischen Raum stammende Sextechnik, auch
"persisch" oder "China-Bad" genannt. Bei dieser Methode zieht der Mann wдhrend des
Geschlechtsverkehrs seinen Penis aus der Vagina der Frau , taucht ihn in
heiЯes Цl oder Wasser und dringt wieder in die Frau ein. Dadurch soll die
Vagina stдrker durchblutet werden, was wiederum das Lustgefьhl fьr die
Frau steigert. In anderem Zusammenhang ist arabisch ein vulgдrsprachlicher
Ausdruck fьr Analverkehr. Unter "arabischer Mцse" versteht man den Anus.
a tergo/Lцffelchenstellung/Hьndchenstellung
Lat./ital. "von hinten". Mit "a tergo"
bezeichnet man die Stellung beim Geschlechtsverkehr zwischen Mann und
Frau, in der der Mann seinen Penis von hinten in die Scheide der Frau
einfьhrt. Bei dieser Sexstellung kann die Frau stehen und dabei ihren
Oberkцrper nach vorn beugen, knien, und der Mann kniet hinter ihr
("Hьndchenstellung"), oder liegen, und der Mann liegt hinter ihr
("Lцffelchenstellung"). Viele Frauen und Mдnner empfinden die Stellung "a
tergo" als besonders reizvoll, da Penis und Scheide stдrker aneinander
reiben. Mit "a tergo" wird jedoch nicht der Analverkehr bezeichnet.
[ B ]
Bonjour-Tropfen
Abgeleitet von franz. "bonjour" (= guten Tag). Auch: Lusttropfen. Wasserklare Flьssigkeit,
die im Zustand hцchster sexueller Erregung (vor der Ejakulation) oder bei jungen Mдnnern
oft morgens aus dem Penis austritt. Das Sekret wird von den Cowperschen
Drьsen abgesondert und soll die Harnrцhre auf den Orgasmus vorbereiten. Es
kцnnen vereinzelt Spermien in dem Sekret enthalten sein, so das
ungeschьtzter Geschlechtsverkehr zur Schwangerschaft fьhren kann, auch
wenn keine Ejakulation stattfindet!
Bordell
Die ersten Bordelle gab es vermutlich
im antiken Athen. Eines der grцЯten Bordells stand um 1500 in Valencia.
Dort waren ьber 800 Freudenmдdchen beschдftigt. Im 18. und 19. Jahrhundert
entstanden in London und Paris die berьhmten Luxus- oder Edelbordells.
Bekannt ist heute die HerbertstraЯe in Hamburg auf St. Pauli, in deren
Bordells die Prostituierten kaum bekleidet hinter Fensterscheiben auf
Kunden warten. Vielfach tarnen Bordells sich als Massage-, Sauna- oder
Partnerclubs. Ein uraltes Erkennungszeichen vieler Bordells ist die rote
Laterne, heute meist in Form roten Neonlichts.
[ C ]
Casanova
Giovanni (geb. 2.4.1725 in Venedig, gest. 4.6.1798 in Dux (Bцhmen)). Adelte sich
selbst zum Chevalier de Seingalt. Wurde berьhmt, als er 1756 - angeklagt
von der Inquisisation - aus den Bleikammern von Venedig floh. Danach
reiste er ruhelos als Diplomat, Musiker und Wunderheiler durch Europa,
traf mit vielen Persцnlichkeiten - u.a. Friedrich den GroЯen - zusammen.
Die letzten 13 Jahren seines Lebens verbrachte er als Bibliothekar des
Grafen Waldstein im bцhmischen Dux. Dort schrieb er seine Memoiren, die
als bedeutendes kultur- und sittegeschichtliches Werk gelten. Fьr viele
ein Begriff bis in heutige Zeit ist Casanova durch seine starke Wirkung
auf Frauen. Er war nicht nur ein Mann auЯergewцhnlicher Potenz, sondern
auch ein beispiellos wortgewandter Verfьhrer. Casanova nutzte jede sich
bietende Gelegenheit (skrupellos) aus, eine Frau zu verfьhren. Doch es
blieb stets bei kurzen Affдren, da er feste Beziehungen verabscheute.
Chinesische Schlittenfahrt
Auch finnische Schlittenfahrt genannt. Besondere Sexstellung, bei der der Mann sich
zwischen die Beine der auf dem Rьcken liegenden Frau kniet, ihr Becken hebt und in sie
eindringt. Wдhrend ihr Po auf seinen Unterschenkeln lagert, beugt er
seinen Kцrper ьber sie und "fдhrt mit dieser Stellung soll die Frau ihren
Partner besonders intensiv spьre.
[ D ]
Date / Blind Date
Auch (seltener) "Dating". Aus dem amerikanischen Englisch ("date" = Datum, Treffen)
ins Deutsche ьbernommener und vorwiegend von Jugendlichen Begriff fьr Treff,
Verabredung, besonders zwischen einem Mдdchen und einem Jungen. Date hat
den Begriff Rendezvous abgelцst, den junge Leute als altmodisch
empfinden.
Unter Blind Date (= wцrtlich "blindes Treffen") versteht man
eine Verabredung (Rendezvous), bei dem man den Partner noch nicht kennt.
Solch Blind Dates ьben auf viele jungen Leute einen besonderen Reiz aus,
nicht selten erhoffen sie sich ein Sexabenteuer: Man verabredet sich ьber
eine Zeitungsanzeige, eine Telefon-Hotline oder Chat im
Internet.
sexuelle Deviation / Perversion
Abgeleitet von lat. "deviare" (= vom Weg abkommen) fachliche Bezeichnung fьr abweichende
sexuelle Neigungen und Praktiken. Der Begriff Perversion (von lat. "perversus" = Umkehrung,
Verdrehung) gilt als veraltet, wenngleich er als medizinischer Fachbegriff
fьr "krankhafte Abweichung des Geschlechtstriebes" (z.B. Exhibitionismus,
Pдdophilie) nach wie vor steht. Mit Deviation bezeichnet man sexuelle
Neigungen oder Praktiken, die von der geltenden gesellschaftlichen Norm
abweichen. Diese aber unterliegt stark dem Wandel der Zeit: Homosexualitдt
oder Sadomasochismus galten jahrhunderte lang als "pervers", "krankhaft",
"deviat". Mittlerweile aber sind sie gesellschaftlich mehr oder weniger
anerkannt. Paare, die in ihrem Sexleben etwa S/M Techniken anwenden,
gelten heute nicht mehr als pervers oder deviat. Man spricht daher heute
von "Varianten"
Sexualpsychologen betonen immer wieder, dass zwischen
Liebenden keine sexuelle Deviation gibt, solange beide Partner SpaЯ an
ihrem Sexleben haben und kein Partner zu etwas gezwungen wird, das er nicht will.
Dyspareunie
Nach дlterer wissenschaftlicher Auffassung verstand man darunter das
"Nichtbeteiligtsein" der Frau beim Geschlechtsverkehr, ihre
"Unfдhigkeit", zum Orgasmus zu kommen (vgl. Frigiditдt). Ihr schrieb man
die "Schuld" zu, wenn ein Paar sexuell nicht funktionierte. Nach heutigem
Begriff versteht man unter Dispaneurie das "Nichtzusammenpassen" von Mann
und Frau in einer Partnerschaft, besonders in der Ehe. Dabei bezieht sich
das Verstдndnis sowohl auf seelisches als sexuelles Zusammenspiel.
Insbesondere bei Frauen sind fьr Lustempfinden und Orgasmusfдhigkeit
seelische Harmonie mit dem Partner Voraussetzung. (Vgl. Eupareunie)
[ E ]
Ejakulation, weibliche
Bis heute wissen die Wissenschaftler jedoch
nicht schlьssig, woher die weibliche Ejakulation kommt und was der
Auslцser dafьr ist. Sie kennen heute diese Flьssigkeit und die chemischen
Bestandteile. Sie nehmen an, dass sich rund um die Harnrцhre im
Prostata-Gewebe Drьsen befinden, die diese Flьssigkeit produzieren.
Kapillar-Kanдle verbinden diese Drьsen mit der Harnrцhre. Bei der
sexuellen Stimulation einer Frau schwellen diese Drьsen an. Es gibt
innerhalb einer Vagina im ersten Drittel des oberen Scheidenkanals zum
Muttermund hin einen Bereich, der besonders empfindlich ist. Dieser
Bereich schwillt bei sexueller Stimulation an. Er wird zwischenzeitlich
als der G-Punkt bezeichnet, nach Grдfenberg, der diese Gegend
besonders erforschte.
Wenn der G-Punkt stimuliert wird, kann dies zum
Orgasmus einer Frau fьhren und bei einigen zum Herausspritzen dieser
Flьssigkeit durch die Harnrцhre. Bei einigen Frauen kommt es vor, dass
diese Flьssigkeit auch ohne Orgasmus austritt. Andere ejakulierten auch
ohne Stimulation des G-Punktes, z. B. bei oraler Stimulation. Der G-Punkt
ist wohl nicht ausschlaggebend fьr eine Ejakulation.
Trotzdem wissen
die Wissenschaftler heute noch viel zu wenig ьber die weibliche
Ejakulation. Es gibt keine Statistiken, wie viele Frauen eine Ejakulation
haben, ob es bei allen Frauen einen G-Punkt gibt. Bei Untersuchungen wurde
festgestellt, dass alle Frauen, die eine Ejakulation bekommen konnten,
einen anschwellenden G-Punkt hatten.
Eupareunie
Beim Geschlechtsverkehr der zeitgleiche Orgasmus von Mann und Frau.
Exhibitionismus
Von lat. "exhibere" (= zeigen). Dranghaftes
Verlangen bei (entsprechend veranlagten) Mдnnern, in der Цffentlichkeit -
vor allem vor Frauen - ihren Penis (besonders in eregiertem Zustand) zu
entblцЯen. Lustgewinn und Befriedigung bereiten dem Exhibitionisten (auch
"EntblцЯer" oder umgangsspr."Exer" genannt), die angewiderten,
erschrockenen oder angstvollen Reaktionen ihrer Opfer.
Da Exhibtionisten in aller Regel keinen kцrperlichen Kontakt suchen, galten
sie - obwohl ihre Handlungen strafbar sind - bisher immer als mehr oder
weniger harmlos und wurden sogar belдchelt. In der modernen Kriminologie
wandelt sich dieses Bild jedoch: Bei Exhibtionisten droht die Gefahr, dass
sie ihre Taten bis hin zur Vergewaltigung steigern. Zudem sind "EntblцЯer"
fьr Kinder ein Horror-Erlebnis, das ihre Psyche nicht so leicht verkraftet.
[ F ]
Femidom
Frauen-Kondom. Mechanisches Verhьtungsmittel,
das erst Anfang der 90er Jahre auf den Markt gekommen ist. Das Femidom
wird in die Scheide der Frau eingefьhrt und fдngt das Sperma auf. Vorteil
gegenьber dem Kondom: Es kann noch vor dem Vorspiel eingefьhrt werden, der
Liebesakt muss nicht unterbrochen werden. Nachteil: hoher Preis (Stьck ca.
10 Mark).
Flanquette / Flanke
Koitusstellung, bei der sich Mann und Frau einander halb zuwenden: Die Frau liegt
mit einem Schenkel zwischen den Beinen des Mannes.
Frigiditдt / Anorgasmie
Von lat. "frigidus" (= kalt). Gefьhlskдlte.
Bezeichnung fьr das Unvermцgen einer Frau, beim Geschlechtsverkehr
sexuelle Lust und einen Orgasmus zu verspьren.
Die Bezeichnung
Frigiditдt stammt aus einer Zeit, in der der Frau alleiniges Versagen
unterstellt wurde. Heute weiЯ man, dass das Unvermцgen, Lust zu empfinden,
vielschichtig sein kann und sehr hдufig auf eine innere (unbewuЯte)
Ablehnung des jeweiligen Partners (Mann) zurьckfьhrbar ist. Die moderne
Sexualpsychologie spricht daher von mangelendem sexuellen Bedьrfnis (was
u.a. auch durch eine Hormonstцrung verursacht sein kann), von
Appetenzstцrungen. Libidostцrungen, Anorgasmie (ausbleiben des sexuellen
Hцhepunkts) oder Dyspareunie. In vielen Fдllen kann eine Sexualtherapie
Abhilfe schaffen (vgl. Impotenz).
[ G ]
Goldfisch-Sex
Sextechnik, bei der die Hдnde nicht im Spiel
sein dьrfen (in Anlehnung an Fische, die ja keine Arme haben). Mann und
Frau fesseln sich die Hдnde auf den Rьcken und versuchen sich dann
gegenseitig zu stimulieren und auch den Koitus auszuьben.
Gang-Bang
In neuerer Zeit verwendeter Begriff fьr
"Mдnnerьberschuss". Gemeint ist ein Sexpraktik, bei der eine Frau mit zwei
oder mehr Mдnnern zusammen ist. Am gдngigsten ist die Redewendung fьr den
flotten Dreier mit zwei Mдnnern.
G-Punkt
Auch G-Spot. Nach seinem Entdecker, dem
deutschen Gynдkologen Dr. Ernest Grдfenberg, benannter,
hochempfindlicher Lustpunkt der Frau. Der G-Punkt befindet sich an der
Vorderwand der Scheide unmittelbar hinter dem Schambein (ca. 5 cm vom
Scheideneingang entfernt und 5-markstьckgroЯ). Durch Reibung und leichten
Druck wird er stimuliert und kann bei der Frau einen sehr intensiven
Orgasmus ("Graefenberg-Orgasmus") auslцsen. Die Stellung "a tergo" ist
hierfьr besonders gut. Allerdings ist die Wahrnehmung der Frauen wohl
unterschiedlich: einige empfinden ihn ьberhaupt nicht, bei anderen
lдsst er sich sehr leicht mit den Fingern ertasten.
griechisch
Umgangssprachlich Bezeichnung fьr Analverkehr. Der Begriff entstand zunдchst
als Code-Wort in der Prostitutionsszene und wurde abgeleitet aus der Tatsache,
dass im Griechenland der Antike die Knabenliebe verbreitet war.
[ I ]
indisch
Sex indisch, umgangssprachlich fьr ein
Liebesspiel, bei dem zwei Partner eine Vielzahl verschiedener, vor allem
komplizierter Stellungen praktizieren. Sie probieren diese Stellungen in
der Regel vorm (ersten) Orgasmus aus, d.h. nicht in jeder einzelnen kommen
sie zum Hцhepunkt.
Das Wort leitet sich vermutlich daraus ab, dass in
dem aus Indien stammenden Erotik-Lehrbuch Kamasutra besonders viele
verschiedene und komplizierte, teilweise akrobatische Sex-Stellungen
beschrieben sind.
Inzest / Blutschande
Blutschande. Beischlaf zwischen engen
Verwandten, z. B. Eltern-Kindern, Bruder-Schwester. In Deutschland wird
der Inzest nach § 173 StGB mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet. Inzest
geht in aller Regel einher mit Kindesmissbrauch, wobei die Beziehung
Vater-Tochter am hдufigsten vorkommt (seltener Mutter-Sohn oder
Bruder-Schwester). Das Inzest-Tabu gilt weltweit und hatte auch in der
Vergangenheit Bestand. Praktische als einzige Ausnahme war Inzest in den
Herrscherhдusern Altдgyptens und im Inkareich (dort die Geschwisterehe)
nicht tabuisiert.
[ K ]
Kamasutra
Altindisches Liebeslehrbuch. Vermutlich im 4.
Jahrhundert von Mallanaga Vatsyayana niedergechrieben, der damit die Liebe
als eines von drei hinduistischen Lebenszielen lehren wollte: "Dharma",
dem guten (religiцse Lebensweise), "Artha", dem nьtzlichen (Gelderwerb)
und "Kama", dem angenehmen (Liebe und Sexualitдt). Nahezu umfassend werden
alle Bereiche der Liebe angesprochen. Mдnnern und Frauen werden Hilfen und
Ratschlдge fьr ihre sexuelle Erfьllung gegeben. Das Kamasutra gilt als
eins der wichtigsten kulturhistorischen Werke der Weltliteratur.
Karezza
Technik des Geschlechtsverkehrs, bei dem der
Koitus (bewusst) nicht bis zum Orgasmus betrieben wird. Die Partner (Mann
und Frau) bleiben dabei nahezu bewegungslos.
Karezza wird bereits in
altindischen Schriften beschrieben, wurde in Europa aber erst in den
letzten Jahren richtig bekannt. Diese spezielle Liebestechnik dient nicht
der Empfдngnisverhьtung (und ist dafьr auch vцllig ungeeignet), sondern
soll die seelische Verbundenheit zwischen Mann und Frau fцrdern und der
gemeinsamen Entspannung dienen. Karezza verlangt von beiden Partnern ein
hohes MaЯ an Selbstbeherrschung.
Kastration
Von lat. "castrareТ (= entmannen). Das
Zerstцren der Keimdrьsen (Eierstцcke, Hoden) durch operatives Entfernen,
durch Rцntgenstrahlen oder durch Medikamente ("hormonale Kastration") im
Gegensatz zur Sterilisation. Bei Frauen fьhrt eine Kastration (z.B. zu
Heilzwecken) zum unmittelbaren Eintritt in die Wechseljahre (Erlцschen der
Eierstocktдtigkeit. Wird ein Mann noch vor der Geschlechtsreife kastriert,
kommt es zu Wachstumsstцrungen, Stimmbruch und typisch mдnnliche Behaarung
bleiben aus, Libido (sexuelles Verlangen) und Potenz fehlen. Werden Mдnner
im Erwachsenenalter kastriert, treten die Symptome in geschwдchter Form
auf.
Im 16.-19. Jahrhundert spielte die Kastration eine besondere
Rolle: Frьhkastraten hatten eine besonders helle, klangvolle Stimme, die
durch das Ausbleiben des Stimmbruchs erhalten blieb. Haremswдchster
(Eunuchen) im alten Orient wurden ebenfalls kastriert. Heute ist die
Kastration in einigen Staaten fьr Sexualstraftдter per richterlicher
Anordnung mцglich. In Deutschland erlaubt ein Gesetz von 1969 die
(freiwillige) Kastration von Sexualstraftдtern unter der Voraussetzung,
dass der Tдter damit einverstanden ist. Kastration als Therapie der
gestцrten Triebhaftigkeit eines Sexualtдters gilt als
umstritten.
Keuschheitsgьrtel
Auch Florentiner Gьrtel, Venusgurt oder
Italienisches Schloss genannt. Gьrtel aus Metall, der um den Bauch gelegt
wird. Am Rьcken ist ein Scharnier, an dem ein Eisenband zwischen den
Beinen hindurch zum Bauch fьhrt und dort am Gьrtel mit einem Schloss
verbunden ist. Der Keuschheitsgьrtel wird von Frauen getragen und soll
wдhrend der Abwesenheit des Ehemannes ihre Keuschheit bewahren, indem er
auf mechanische Weise Geschlechtsverkehr verhindert.
Vermutlich wurde
der Keuschheitsgьrtel in der Zeit der Kreuzzьge erfunden. Wenn die Ritter
fьr mehrere Jahre in fremde Lдnder zogen, wollten sie sich der Treue ihrer
Ehefrauen sicher sein und "verschlossen" sie. Den Schlьssel nahmen sie mit
(gaben sich selbst aber den Lьsten ohne Hemmungen hin). Vermutlich hat der
Gьrtel in vielen Fдllen wenig genьtzt. Im Gegenteil - es spornte einen
Liebhaber wohl eher an, mit Hilfe eines Schmiedes und Nachschlьssels das
eisernen Hindernis zu ьberwinden.
Die frьheste Darstellung eines
Keuschheitsgьrtels stammt aus dem Jahr 1405. Einige Quellen sagen, ein
Italiener in Padua habe 1395 den ersten Gьrtel gefertigt.
Keuschheitsgьrtel fanden bis ins 17. Jahrhundert Anwendung, das letzte
Patent in Deutschland stammt aus dem Jahr 1903. Heute finden sich
Keuschheitsgьrtel (dann vielfach aus Leder) oft bei SM-Liebhabern als
"Spielzeug".
Kink-Sex
Von engl. "to kink" (= verdrehen, verknoten),
frei ьbersetzt: "verrьckter Sex". Aus den USA stammende Sex-Welle, bei dem
es um verrьckte Sex-Varianten geht. "Kinker" sind Leute, denen "normaler"
Sex zu anspruchslos ist. Sie suchen das Besondere. Dabei spielt die
Phantasie eine groЯe Rolle, nicht der reale Kontakt. Sex wird mehr in der
Phantasie ausgelebt, z.B. bei Rollenspielen, Telefonsex, verrьckte
Verkleidungen. Es geht auch darum, die Цffentlichkeit zu schockieren -
z.B. durch aufreizende verrьckte Kleidung oder durch Erzдhlen
provozierender Sex-Variationen.
Klitoris
Kitzler, weibl. Geschlechtsorgang zwischen
den beiden Schamlippen. Die Klitoris ist ein erektiles Organ und im
anatomischen Bau dem Penis дhnlich. Sie hat Schwellkцrper, die im Zustand
sexueller Erregung eine verstдrkte Blutzufuhr erleben, die Klitorisspitze
tritt dann unter den Schamlippen hervor. Aufgrund der Vielzahl
empfindlichster Nervenkцrper empfinden Frauen die Berьhrung ihres Kitzlers
als besonders erregend. Sexualstudien belegen, dass mehr als die Hдlfte
aller weiblichen Orgasmen durch manuelles Stimulieren ("Handarbeit")
erreicht werden - entweder durch Masturbation, oder wenn der Partner die
Klitoris streichelt. Beim Koitus ist die Reibung erheblich geringer, da
der Penis den Kitzler nicht intensiv genug berьhrt. Das Stimulieren des
Kitzlers mit Hдnden oder durch Zunge und Mund gehцrt fьr nahezu alle
Frauen (Cunnilingus) zum Liebesspiel dazu und ist wichtiger Bestandteil
des Vorspiels.
Kokotte
Von franz. "Cocotte" (= Hьhnchen),
Halbweltdame. Edelprostituierte (Luxusdirne) des 18./19. Jahrhunderts.
Eine Kokotte zu haben war jedoch nichts Anrьchiges, sondern galt in der
damaligen Gesellschaft als Statussymbol. Denn nur wohlhabende und reiche
Mдnner konnten sich eine Kokotte leisten, da sie sich ihre Dienste sehr
teuer bezahlen lieЯ. Eine Kokotte ist mit dem heutigen Callgirl
vergleichbar. Kokotten unterschieden sich gegenьber Mдtressen jedoch
dadurch, dass sie meist mehrere Mдnner ("Kunden") gleichzeitig hatten.
[ L ]
Lesbe
Auch Lesbierin genannt (selten: Tribade),
Bezeichnung fьr eine weibliche Homosexuelle. Der Name stammt ab von der
griechischen Insel Lesbos, auf der die Dichterin Sappho ca. 600 v. Chr.
eine Schule fьr junge Frauen fьhrte und sie sowohl in den schцnen Kьnsten
als in der Liebe unterrichtete.
Anders als Homosexualitдt bei Mдnnern
wurde die lesbische Liebe eher toleriert. Viele Mдnner erregt es sogar,
zwei lesbische Frauen beim Sex zuzusehen.
Die Sexpraktiken lesbischer
Paare unterscheiden sich wenig von denen heterosexueller, mit Ausnahme des
Koitus. Viele Lesben verwenden einen kьnstlichen Penis (Dildo), oder sie
reiben beim Geschlechtsverkehr ihre Schamhьgel gegeneinander und kommen so
zum Orgasmus.
Libido
(lat. "Wunsch, Verlangen, Lust"), der
sexuelle Antrieb (Lust, Begierde, Verlangen), die "Fдhigkeit", auf
sexuelle Reize sexuell zu reagieren (im Gegensatz zur Potenz). Zentraler
Begriff der Psychoanalyse Sigmund Freuds und seiner Trieblehre, der mit
Libido die "Energie des Sexualtriebs" bezeichnete. Der Begriff ist rein
wissenschaftlich geblieben und gilt heute eher als altmodisch. Zudem wird
die Libido (als rein biologischer Trieb) mittlerweile durch die Einflьsse
moderner Verhaltensforschung differenzierter gesehen.
Liebeskugeln / Rino-tama
Auch Rino-tama genannt. Aus Japan stammendes
Sexspielzeug (zur Erregung von Frauen), zwei hohle Kugeln aus Metall oder
Kunststoff - etwa in der GrцЯe von Tischtennisbдllen - , von denen eine
leer und die andere mit kleinen Metallkugeln gefьllt ist. Sie hдngen an
einem Band und werden in die Scheide eingefьhrt. Bei jeder kleinsten
Bewegung fangen sie an zu vibrieren und zu kitzeln und steigern so das
Lustgefьhl. Manchen Frauen gibt es einen zusдtzlichen Reiz, Liebeskugeln
unbemerkt in der Цffentlichkeit zu tragen.
Liebesmuskel
Bezeichnung fьr den Beckenbodenmuskel der
Frau. Ein krдftiger Liebesmuskel kann das Lustgefьhl fьr den Mann erhцhen:
Beim Geschlechtsverkehr massiert der Muskel das Glied in der Scheide zusдtzlich.
Der Beckenbodenmuskel lдsst sich leicht "erfьhlen": Wenn
eine Frau den Muskel beim Wasserlassen anspannt, stoppt ihr Wasserfluss.
Durch hдufiges Anziehen und Loslassen lдsst sich der Liebesmuskel
trainieren und krдftigen.
Ein starker Liebesmuskel ist zudem wichtig
fьr die Kontrolle der Blase und Entspannung im gesamten
Beckenbereich.
Eine stark muskulцse Scheide wird umgangssprachlich auch
"Nussknacker" genannt und wird von vielen Mдnnern als sehr lustvoll empfunden.
Luxusdirne
Auch "Edelpristuierte" oder "Edelnutte"
genannt, Bezeichnung fьr Prostituierte, die Wohlhabene und reiche Mдnner
als Freier haben. Sie bieten ihre Dienste nicht auf dem (billigen)
StraЯenstrich an, sondern in luxuriцsen Apartments. Sehr viele Luxusdirnen
arbeiten als Callgirl. Die Luxusdirne des 18./19. Jahrhunderts war die
Kokotte, die in jener Zeit sogar als Statussymbol reicher Mдnner galt.
[ M ]
Mamma Koitus
Busenverkehr (lat. "mamma" = die Brust), umgangssprachlich "Sex spanisch" oder
auch "Tittenfick" genannt.
Masochismus
Sexuelle Praktik, bei der geschlechtliche
Befriedigung durch Gedemьtigt- und Gequдlt werden erlangt wird. Der
Masochist erlebt die Qualen, die ihm ein Partner oder er sich selbst
zufьgt, als Lust. Masochismus steht zwar im Gegensatz zum Sadismus, wird
aber sehr hдufig in Verbindung damit Sado-Maso praktiziert.
Der Begriff Masochismus wird zurьckgefьhrt auf den
цsterreichischen Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch (1836-95), der
als Verfasser erotischer Texte bekannt wurde. In seinem Roman Venus im
Pelz beschreibt und verherrlicht er ausfьhrlich die Lust des
Leidens.
Masturbation
Auch Masturbatio, abgeleitet von lat. "manus"
(= Hand) und "stuprum" (= Unzucht), ursprьnglich Manustupratio. Auch
Ipsation (von lat. "ipse" = selbst). Bezeichnung fьr Selbstbefriedigung
(veraltet auch: "Selbstbefleckung"). Gemeint ist die kьnstliche Reizung
der (дuЯeren) Genitalien bis zur Samen- (beim Mann) oder Sekreterguss (bei
der Frau).
Die Reizung kann beim Mann auch mit Hilfe einer kьnstlichen
Vagina erfolgen, bei der Frau auch mit Hilfe eines Dildos. Unter
"mutueller Masturbation" versteht man zudem die gegenseitige Masturbation,
wenn ein Partner den anderen mit der Hand befriedigt.
Menstruation
Von lat. "menstruus" (= monatlich), auch
Menses, Periode, Unwohl (veralt.). Monatliche Regelblutung bei den Frauen
(ьbrigens auch bei einigen Sдugetieren). Die Menstruation erfolgt in
regelmдЯigen Abstдnden - ein Menstruationszyklus dauert durchschnittlich
29,5 Tage (teilweise groЯe Schwankungen sind mцglich) -, wobei unter
Blutungen das AbstoЯen der Gebдrmutterschleimhaut erfolgt. Im Zyklus vor
der Menstruation erfolgte die "Ovulation" (freisetzen einer reifen Eizelle).
Die erste Menstruation im Leben einer Frau - die damit
geschlechtsreif ist - wird "Menarche" genannt. Sie setzt in
Deutschland bei Mдdchen etwa im Alter von 13 Jahren ein (1-2 Jahre frьher
als im 19. Jahrhundert). Eine frьhere oder spдtere Menarche ist nicht
ungewцhnlich. Der Zeitpunkt der ersten Menstruation ist abhдngig von
ethnischen, kulturellen und klimatischen Faktoren sowie von der
individuellen Konstitution der Frau. In Sьdeuropa beispielsweise tritt die
Menarche schon im Alter von 10-12 Jahren ein, bei Eskimofrauen erst mit 23
Jahren.
"Menopause" (von gr. "pausein" = beendigen) heiЯt der Zeitpunkt
der letzten Menstruation, der ins "Klimakterium" (Wechseljahre) der Frau
fдllt und derzeit im Alter von 45-50 Jahren stattfindet. Auch hierbei
handelt es sich um einen Durchschnittswert.
[ P ]
Priapismus
(Krankhafte) Dauererektion des mдnnlichen
Gliedes, benannt nach Priapos aus der griechischen Mythologie, dem Sohn
von Aphrodite und Dionysos. Priapos wurde in den antiken Darstellungen
stets mit sehr groЯem Penis gezeigt.
Priapismus ist fьr den Betroffenen
meist schmerzhaft. Die Schwellkцrper sind mit Blut gefьllt, gleichzeitig
bleibt die Fдhigkeit zum Harnlassen erhalten. Der Betroffene verspьrt
jedoch keine Lust, da die Versteifung ohne sexuelle Erregung erfolgt.
Promiskuitдt
Von lat. "promiscuus" (= vermischt).
Geschlechtsverkehr mit (hдufig) wechselnden Partnern, ohne eine feste
Beziehung einzugehen. Promiskuitives Sexualverhalten geht oft einher mit
einer wahllosen Partnerwahl und wird sehr hдufig in Swinger-Clubs in Form
von Gruppensex betrieben. Promiskuitives Sexualverhalten birgt auch bei
geschьtztem Geschlechtsverkehr ein hohes Aids-Risiko.
[ R ]
Rosenblatt
Von franz. "Feuille de Rose", gegenseitige Stimulierung des Anus mit der Zunge.
russisch
Umgangssprachlich Umschreibung fьr eine anale
Sextechnik ohne Geschlechtsverkehr. Auch russische Цlmassage genannt.
Dabei wird der Anus mit dem Finger - der mit Цl getrдnkt ist - massiert.
[ S ]
Sadismus
Sexuelle Praktik, bei der geschlechtliche
Befriedigung durch Quдlen eines Sexpartners erreicht wird. Sadismus
hдufig mit einem masochistisch veranlagten Partner als Sadomasochismus
praktiziert. Sadismus wird trotz zunehmender Reprдsentanz in den Medien
vielfach als pervers angesehen. Der Begriff Sadismus wurde abgleitet von
dem franzцsischen Schriftsteller Donatien-Alphonse-Francois Marquis de
Sade (1740-1814). Der Marquis de Sade schrieb aufklдrerische,
obszцn-erotische Erzдhlungen, Romane und auch Theaterstьcke. Rund 30 Jahre
seines Lebens verbrachte er in Gefдngnissen, u.a. wegen sexueller
Vergehen. Viele seiner Schriften sind geprдgt von der Ansicht, der Mensch
stecke voller Wunschtrдume von Lust und Grausamkeit, die lediglich durch
die herrschende Moral gebдndigt wьrden. Erst nach seinem Tod erkannte man
auch die literarische Bedeutung im Gesamtwerk des Marquis de Sade.
Sдchsischer Koitus
Der sдchsische Koitus (Coitus saxonus) ist
ursprьnglich eine Methode der Empfдngnisverhьtung. Dabei drьckt die Frau
an der Peniswurzel oder zwischen Hodensack und Anus mit zwei Fingern
krдftig auf die Harnrцhre. Damit soll der Samenerguss unterbrochen oder
verzцgert werden. Im Extremfall ergieЯt sich der Samen in die Blase des
Mannes (retrograde Ejakulation). Als Methode der Empfдngnisverhьtung ist
das allerdings unbrauchbar, da schon vorher Samenfдden austreten kцnnen
und das ganze Verfahren hцchst unsicher ist. Heute wird diese Technik eher
eingesetzt, um den vorzeitigen Samenerguss zu verhindern, damit die Frau
genьgend Zeit hat, um auch den Hцhepunkt zu erreichen. Wenn der Mann den
Hцhepunkt nahen fьhlt, teilt er dies der Partnerin mit, die dann die
beschriebene Technik anwendet. Das kann so oft wiederholt werden wie
nцtig.
Manche schwцren darauf, dass durch diese (auch teilweise)
Zurьckhaltung des Samens, die auch vom Mann selbst durch Muskelanspannung
versucht werden kann, die Erektion erhalten bleibt oder beim zweiten Mal
um so krдftiger und stabiler ist.
Safer Sex
Selten auch Safersex (nicht "Duden-konform")
geschrieben, aus dem Englischen (= "sicherer Sex"). Der Begriff hat sich
in den 80er Jahren im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Aids gebildet.
Durch Safer Sex soll die Ьbertragung des HIV-Virus eingeschrдnkt
werden.
Zum einen setzt Safer Sex auf passiven Schutz, indem die
Sexualpartner ein Kondom verwenden. Zum andern wird aktiver Schutz dadurch
erreicht, dass die Partner auf bestimmte Sexualpraktiken im Liebesspiel
ganz verzichten. Dazu zдhlen der Koitus mit Samenerguss, Oralverkehr
(insbesondere Fellatio mit Samenerguss) sowie Techniken mit hohem
Verletzungsrisiko (z.B. Analverkehr, Fistfucking. Safer Sex stand anfangs
sehr stark in der Diskussion, insbesondere unter dem Aspekt des aktiven
Schutzes: Das Zusammensein zweier Liebenden kцnne sich nicht auf
Streicheln und Kьssen reduzieren, hieЯ es. Mittlerweile wird Safer Sex im
Sinne des passiven Schutzes (benutzen von Kondomen) jedoch bei
Intimpartnern, die beide eine HIV-Infektion nicht sicher ausschlieЯen
kцnnen, weitgehend akzeptiert.
Sandwich
Spezielle Koitus-Stellung beim Sex zu dritt:
Zwischen zwei Mдnnern liegt eine Frau, die gleichzeitig Vaginal- und
Analverkehr erlebt.
Sexaholic
Moderner Begriff fьr einen Sexsьchtigen (in
sprachlicher Anlehnung an "Workaholic" = Arbeitssьchtiger). Der Begriff
ergibt sich aus der modernen Erkenntnis, dass eine Sucht nicht nur an
bestimmte Substanzen (z.B. Alkohol, Drogen) gebunden ist, sondern sich
auch in bestimmten maЯlosen Verhaltensweisen zeigt (z.B. Spielsucht,
Kaufsucht usw.).
Sexualtherapie
Es gibt verschiedene Arten der
Sexualtherapie, die sich in der Art der Behandlung unterscheiden:
1. medikamentцs = es werden antriebssteigernde, hemmende, vegetativ
dдmpfende, durchblutungsfцrdernde oder Hormonprдparate verordnet - je nach
Notwendigkeit.
2. Therapieprogramme mit Ьbungen. Die bekanntesten sind die
von Masters und Johnson sowie Helen Kaplan Singer. Es gibt spezielle
Programme fьr anorgastische Frauen und Ьbungen fьr Mдnner mit vorzeitigem
Samenerguss.
3. Verfahren der Psychotherapie. Dazu gehцren u. a. autogenes
Training, Gesprдchspsychotherapie, Verhaltenstherapie und Psychoanalyse.
An der Therapie sollte der Partner teilnehmen, weil zur Ьberwindung der
Probleme meist eine enge Kooperation der Partner notwendig ist.
Sklavin / Sklave / Skalvia
Im SM-Bereich Bezeichnung fьr die oder den
"Unterwьrfigen" als Gegenstьck zur Domina. Die Sklavin (der Sklave) hat
sich den sexuellen Wьnschen der Domina zu unterwerfen. Dabei lдsst die
Domina ihre sadistische Neigung aus, wдhrend die Sklavin (der Sklave) mit
masochistischer Neigung durch das Zufьgen von Schmerzen sexuell erregt wird.
spanisch
Sex spanisch, umgangssprachlich fьr
"Busenverkehr" (vulgдrspr. "Tittenfick"). Auch "Mamma Koitus" (von lat.
"mamma" = die Brust) genannt. Dabei legt der Mann sein steifes Glied in
den Busen seiner Partnerin und reibt es an ihren Brьsten, bis er zum ErguЯ
kommt.
Die Herkunft der Bezeichnung "spanisch" ist nicht eindeutig.
Vermutlich grьndet er sich auf der (irrigen) Vorstellung vieler Mдnner,
spanische Frauen hдtten besonders groЯe Busen.
Spanking
Begriff von zentraler Bedeutung aus dem
Sadomaso-Sex abgeleitet von engl. "spanking" (= Prьgel). Beim Spanking
erfolgt der Lustgewinn durch Schlagen des Partners oder der Partnerin. Die
Schlдge - besonders auf den Po - werden mit der Hand, einem Stock, einer
Gerte oder Peitsche ausgefьhrt.
Sperma
Samen. WeiЯliche Flьssigkeit. Als Sperma
bezeichnet man alle Bestandteile eines Ejakulats wie Spermien (reife
Samenfдden), und den Absonderungen aus Prostata, Cowperschen Drьsen sowie
Samenblдschen (u.a. 90 Prozent Wasser, EiweiЯ, Fett, Fructose (wird im
Samenblдschen produziert und ist fьr Lebensfдhigkeit der Spermien
wichtig). Pro Ejakulation ergieЯen sich ca. 3-5 ml Sperma, die mit ca. 45
km/h aus dem Penis geschleudert werden. Pro ml Sperma sind einige
Millionen Spermien enthalten. Im Laufe eines Lebens ergieЯt ein Mann ca.
12-15 Liter Sperma (abhдngig von der Intensitдt des Sexuallebens jedes einzelnen).
Squeeze-Technik
Die Squeeze-Technik ist gut geeignet, um das
Problem des vorzeitigen Ergusses zu verringern: Dabei muЯ die Partnerin
aktiv werden. Ihr Partner liegt mit gespreizten Beinen auf dem Boden, sie
sitzt zwischen seinen Beinen und stimuliert den Penis mit der Hand bis zur
Erektion und weiter. Sobald der Mann die bevorstehende Ejakulation
verspьrt, signalisiert er dies seiner Partnerin. Sie drьckt nun vorsichtig
die Eichel zusammen. Meistens wird dabei das Glied schlaffer. Danach
beginnt sie erneut mit der Penisstimulierung und verfдhrt wie beim ersten
Mal.
Bei dieser Ьbung soll der Mann lernen, den Zeitpunkt des
Samenergusses besser zu steuern und hinauszuzцgern. Es empfiehlt sich, bei
solchen Ьbungen das eigentliche Problem vцllig aus den Augen zu lassen und
die Ьbungen zдrtlich spielerisch mit vielen Varianten durchzufьhren.
Striptease
Erotisch animierende Entkleidungsshow, von
engl. "to strip" = ausziehen und "to tease" = necken, hдnseln. Dass sich
Frauen zu Musik mit tдnzerischen Bewegungen nackt oder fast nackt
ausziehen, beschrieb schon der rцmische Dichter Ovid (43 v.Chr.-17
n.Chr.). Der Striptease, wie wir ihn heute verstehen, entstand in den USA.
Vorlдufer waren die amerikanischen Possen der Saloons im Wilden Westen, in
denen Frauen animierende Tдnze - wie etwa den franzцsischen Can-Can -
vorfьhrten. Das Wort Striptease bildete sich in den USA um 1950, der
Begriff Stripperin (fьr die Striptease-Tдnzerin) dagegen erst
spдter.
Heute wird Striptease vor allem in Peep-Shows gezeigt. In
Striptease-Bars sind mittlerweile schдrfere Versionen ьblich.
Sublimierung
Von lat. "sublimis" (= erhaben).
Entwicklung eines kulturell hцher bewerteten Triebes aus einem
"primitiven". In der Psychoanalyse das Umformen sexueller Triebimpulse in
geistig-kreative Fдhigkeiten.
Die Ansicht basiert auf Sigmund Freuds
Denkmodell, das in sexuellen Impulsen die Triebfeder allen menschlichen
Handels sieht. Danach fьhrt ein sexuell ungehemmtes, ausschweifendes Leben
zu Unproduktivitдt, wдhrend umgekehrt sexuelle Enthaltsamkeit die geistige
Produktivitдt eines Menschen erhцht.
In frьherer Erziehung fьhrte auch
dieser Denkansatz vermutlich zur Unterdrьckung sexueller Handlungen junger
Menschen, die dazu angeleitet werden sollten, sich auf die wichtigen Dinge
des Lebens zu konzentrieren. Moderne Forschungen widerlegen die
Sublimierungstheorie eindeutig.
Swinger
Von engl. "swing" (= schwingen, hin- und
herbewegen). Bezeichnung fьr jemanden, der seinen (festen) Partner
tauscht. Gдngig sind vor allem die Begriffe "Swinger-Club" und
"Swinger-Party". Dort werden Partnertausch und Gruppensex angeboten. Nicht
selten besuchen (feste) Paare eine Swinger-Party, auf der sie dann
Geschlechtsverkehr mit einem fremden Partner ausьben.
[ V ]
Vaginismus
Scheidenkrampf, Abwehrreaktion gegen Berьhren
des Scheideneingangs oder gegen das Einfьhren von Penis, Dildo oder Finger
in die Scheide. Neben der Muskulatur an Scheideneingang und Beckenboden
verkrampft auch die Oberschenkelmuskulatur und fьhrt zu einem
Zusammenpressen der Beine. Vaginismus tritt oft auch bei nichtsexeueller
Berьhrung (z.B. bei einer frauenдrztlichen Untersuchung)
auf.
Vaginismus hat fast immer seelische Ursachen. Neben krankhaften
Stцrungen kann auch Dyspareunie (Nichtzusammenpassen der Partner) ein
Grund sein. Am hдufigsten jedoch tritt Vaginismus nur vorьbergehend und
meist bei sehr jungen Frauen auf.
[ W ]
Wiener Auster
Spezielle Sexstellung, bei der die Frau auf
dem Rьcken liegend die FьЯe zum Kopf reckt. Beim Geschlechtsverkehr (der
Mann legt sich auf die Frau) wird so der Druck auf den Penis verstдrkt.
[ Y ]
Yin-Yang
In der chin. Philosophie das kosmologische
Prinzip, dem alle Wesen zugeordnet sind. Yin entspricht dem Weiblichen und
steht z.B. fьr Erde, Mond, Wasser, Schцnheit, Nachgiebigkeit, Yang
entspricht dem Mдnnlichen, z.B. Himmel, Sonne, Feuer, Stдrke. Zwischen den
Krдften Yin und Yang galt es, einen Ausgleich herzustellen.
Yin-Yang beeinflusste auch sehr stark die Sexualitдt im alten China. Der gдngigen
Vorstellung zufolge strцmten beim Orgasmus zwischen Mann (Yang) und Frau
(Yin) Kцrpersдfte, die dem Partner Krдfte zur Lebensverlдngerung zukommen
lieЯen. Geschlechtsverkehr wurde daher als auЯerordentlich
gesundheitsfцrdernd angesehen.
Fьr den Mann galt, dass er einerseits
bei vielen Frauen Yin sammeln konnte, sein Yang aber nicht unnцtig
vergeben, sondern fьr eine besondere Frau (seine Ehefrau) aufsparen
sollte. Die Chinesen entwickelten daher Liebestechniken, bei denen der
Mann wдhrend des Geschlechtsverkehrs nicht zum Orgasmus kam. Nebenbei
verhinderte das auch viele ungewollte Schwangerschaften. Diese Techniken
variierten besonders durch eine Vielzahl Sexstellungen, teilweise
akrobatisch oder mit zwei Frauen. Es war ьblich, dass der Mann seiner
Ehefrau viel Yang gab (Geschlechtsverkehr mit Orgasmus), bei anderen
Frauen aber hдufig Yin sammelte, nach unserem Verstдndnis also oft fremdging.
[ Z ]
Zirkumzision
Beschneidung. Ein Brauch vieler Vцlker,
weibliche und mдnnliche Jugendliche in ihre Gemeinschaft oder in die
Erwachsenenwelt aufzunehmen. Bei mдnnlichen Jugendlichen oder Kindern wird
dabei die Penisvorhaut entfernt (Zirkumzision) oder eingeschnitten
(Inzision). Im Judentum etwa wird die Zirkumzision am 8. Tag nach der
Geburt als Zeichen des Eintritts in die Religionsgemeinschaft
vorgenommen.
Im Gegensatz zur Vorhautbeschneidung kommt das Beschneiden
der Mдdchen nicht selten einer Verstьmmelung gleich. Insbesondere die in
vielen Teilen Afrikas noch heute praktizierte Infibulation fьgt
ihnen schwere Verletzungen zu: Den 7-8jдhrigen Mдdchen werden dabei die
дuЯeren Geschlechtsteile abgetrennt. Nicht selten kommt es zu
lebensgefдhrlichen Infektionen.
Zoophilie
Heute statt Sodomie gebrдuchliche Bezeichnung
fьr sexuelle Handlungen und Koitus von Frauen oder Mдnnern mit Tieren,
insbesondere Haustieren (selten auch Zooerastie genannt). Zoophilie als
sexuelle Perversion ist дuЯerst selten, eher ist sie eine sexuelle
Ersatzbefriedigung, kommt aber an sich selten vor. Im Bereich der
Pornografie werden vielfach ausgefallene Sexpraktiken mit Tieren
dargestellt, wobei vielfach strafbaren Handlungen wegen Tierquдlerei
erfolgen. Zoophilie war bis 1969 in Deutschland strafbar.
Aus der Sexualgeschichte ist bekannt, dass Zoophilie in der Antike weit verbreitet
war. Hirten trieben es aus Einsamkeit und Mangel an Frauen mit ihren
Schafen, Ziegen und Rindern. Einige Forscher sehen Zoophilie dagegen als
eher weibliche Sexpraktik an: Frauen bauen leichter eine innige Beziehung
zu Tieren auf, und der Begriff "SchoЯhund" habe ebenfalls eine starke
sexuelle Komponente (der Hund, der den SchoЯ der Frau - z.B. durch Lecken
- befriedigt).